MENTAL-DIÄT

Negatives Denken, sich zu viele Sorgen zu machen, immer das Schlimmste zu befürchten, scheint ein weit verbreitetes Phänomen zu sein.
„Könnten wir den Menschen die Angst nehmen würden wir sie zu wahren Göttern machen“ heißt es bei Friedrich Schiller. Nun, ob wir denn alle Götter werden sollten sei mal dahingestellt und was Schiller mit Göttern meint können wir ihn ja leider nicht mehr fragen. Aber, ist es denn nicht so, dass die Angst uns in vielen Lebensbereichen blockiert? Die Angst vorm Versagen hindert uns zum Beispiel daran neue Dinge in Angriff zu nehmen, oder eben die Fähigkeiten abzurufen welche in uns schlummern. Hätten Menschen nicht zu viel Angst Fehler zu machen, könnten sie erfolgreicher, glücklicher und zufriedener leben. Allerdings lässt sich die Angst nicht einfach wegdenken, denn sie ist eine emotionale Kraft die viel stärker ist als der Wille. Die Kunst mit weniger Angst zu leben liegt meines Erachtens nicht darin, dass wir sie bekämpfen, sondern dass wir uns von ihr erlösen. Und wie macht man das? In dem man sie einfach kommen lässt, wie man überhaupt alles an sich herankommen lassen sollte.
Negative Gedanken und Gefühle können mich so gesehen nicht mehr verunsichern weil ich sie nicht unterdrücke, oder versuche zu verdrängen, sondern sie passiv an mir vorüberziehen lasse.
Sollen sie doch so lange sie wollen in mir rumoren und in meinem Kopf herumspuken, davon lasse ich mich nicht entmutigen, sondern tue und lasse einfach doch was ich mir vorgenommen habe.
Und noch etwas: Wäre es nicht viel besser, seine Aufmerksamkeit auf die schönen und angenehmen Dinge im Leben zu richten, nur noch positive Botschaften zu verbreiten, anstatt sich allzu sehr mit dem Elend dieser Welt zu befassen, welches von den Medien allzu gerne verbreitet wird?
Ich kann nur jedem der sich davon heruntergezogen fühlt empfehlen, mal vier Wochen lang ganz bewusst eine so genannte Mentaldiät zu machen, oder geistiges Heilfasten, indem er:
•Nicht mehr über Krankheiten spricht,
•Keine Todesanzeigen liest
•Kriegsberichterstattungen meidet
•Sich mit Katastrophen jeglicher Art nicht mehr beschäftigt
•Entweder um, oder abschalten wenn derartige Berichte im Fernsehen kommen, bzw.
•Solche Meldungen in der Zeitung einfach nicht lesen.
•Im Gespräch auf alle negativen und niederziehende Inhalte verzichtet
Man kann Krankheiten nicht ausrotten wenn man ständig darüber redet. Der Tod wird unausweichlich bleiben auch wenn wir ihn noch so sehr fürchten. Kriege hören nicht auf zu sein und Katastrophen fragen auch nicht um Erlaubnis. Warum also mit Dingen befassen, die man ohnehin nicht ändern kann?
Allem was wir nicht direkt beeinflussen können, sollten wir unser Interessen entziehen, womit wir ihm den Nährboden für Angst und Furcht nehmen.
Meine Strategie um weniger negativ zu denken lautet schlicht und ergreifend tätig sein. Wer etwas tut hat keine Zeit um sich Sorgen zu machen. Das mag zwar sehr simpel klingen, aber bei mir funktioniert es. Wobei es noch nicht einmal darauf ankommt was ich mache, sondern dass ich überhaupt etwas tue. Für mich liegt der Sinn in der Tätigkeit selbst und weniger in ihrem Zweck. Die Aufmerksamkeit wird verlagert, von mir weg, hin zur Sache, so einfach ist das.
Nach meinem Dafürhalten ist es nicht gut, zu viel über sich selbst nachzudenken. Die Betonung liegt auf zu viel. Natürlich rede ich hier nicht der Flucht vor sich selbst das Wort, indem man sich mit Arbeit betäuben soll.
Auch möchte ich mich nicht in die Workaholic- Ecke stellen lassen. Es gibt Leute die sind nämlich schnell dabei ihre Inaktivität und Trägheit mit solchen Etikettierungen zu rechtfertigen.
Überhaupt geht mir dieses ganze Jonglieren mit Begriffen aus der Psychokiste ziemlich auf den Geist.
Nichts gegen eine seriöse Therapie, im Gegenteil, aber diese wird zum Ziel haben jemanden wieder in ein aktives Leben zurückzuführen.
Und das bedeutet, dass ich mich ganz bewusst aus einer Negativ-Spirale heraus lavieren kann. Ist meine Stimmung auf Null und ich raffe mich trotzdem auf etwas zu tun spüre ich deutlich wie es mir besser geht. Meine Laune hebt sich und ich freue mich über jeden kleinen Erfolg. Neben meinen täglichen Pflichten macht es mir plötzlich wieder Dinge zu tun die Spaß machen.

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